Reiseerinnerungen Der Storybeutel
Kreuz und quer durch Alaska
7. Juni 98 - Der Denali Highway Typisch Sonntag könnte man sagen, auch in Alaska, denn es regnet. Es ist halb acht, ich habe wegen dem Regen eine Stunde länger gedöst und bin nun gut ausgeschlafen. Eigentlich hatte ich mir für diesen Tag eine kleine Wanderung, etwa 3 Meilen vorgenommen. Bei den anderen Campern ist noch alles ganz ruhig. Es sind auch keine Rentner, sondern Familien und jüngere Paare die offensichtlich einen Wochenendausflug in die Natur unternommen haben. Was sollen Alaskaner auch an ihren freien Tagen anderes unternehmen als in die Natur zu ziehen? Aus meiner Wanderung wurde nichts. Gut eingepackt habe ich mich aufgemacht den "Glacier-Trail" zu laufen, doch nach einer halben Meile war endgültig Schluß. Vorher war der Weg schon äußerst schwer: tiefe Schlammlöcher machten es notwendig, mehr oder weniger weitläufig im Gelände neben dem eigentlichen Weg herumzutapsen. Dann tauchte ein Schmelzwasserfluß auf und schnitt sich tief in das Gelände. Knietief würde mich nicht geschreckt haben, aber Brusttief, reißend und eisig kalt? Mir wurde klar, daß es für Wanderungen in der Region die falsche Jahreszeit war: überall schmolzen die Eis- und Schneefelder und die entsprechenden Bäche und Flüsse waren mehr als "randvoll". Frustriert kehrte ich um. Jetzt waren die Schlammlöcher keine Herausforderung mehr den "richtigen Weg" zu finden, sondern ein Ärgernis, denn hatte sie doch vor allem ihren Grund in den "ATV's", den "all terrain vehicles". ATV's sind zumeist kleine Dreiradfahrzeuge wie Traktoren in Motorradgröße, mit denen man quer durchs Gelände fahren kann, soviel man mag und vor allem wenn es nicht verboten ist. Der Glacier-Trail war für ATV's freigegeben und so sah er dann auch aus. Statt der Wanderung gab es ein zweites Frühstück mit heißem Kaffee. Während ich in meinem geheizten und trockenen Camper saß und in die regennasse wie noch winterlich braun -graue Landschaft schaute, quälten sich Radfahrer auf dem Highway den Berg hinauf. Sie hatten nicht besonders viel Gepäck mit und ich denke, diese Radfahrer wie auch andere, die ich auf dem Denali Highway beobachtete, waren Alaskaner, die den Highway an einem Wochenende "machten". Pech hatten sie an diesem Sonntag nur mit dem fiesen Regenwetter. Später ließ der Regen zum Glück nach und der Dunst verzog sich. Für die Radfahrer würde es noch einen schönen Nachmittag geben und für mich gab es dann doch noch eine kleine Wanderung in die Tundra hinein auf dem einfachen "Maclaren Summit Trail". Tundra ist der Name für eine "Kälte-Steppe" jenseits der Baumgrenze. Vögel und Erdhörnchen begleiteten meinen Ausflug in eine unendliche Stille hinein mit wunderbarer Aussicht auf den Gebirgszug der Alaska-Range und weiter östlich hinab in das MacLaren-Tal. Um 19.00 erreiche ich nach langsamer Fahrt (teilweise nur 20 bis 30 Meilen die Stunde) den "Brush Campground". Die Stellplätze befinden sich unter Fichten und die Übernachtung kostet 6$. Der Geruch von Lagerfeuer meiner Nachbarn hängt zwischen den Bäumen. Ich spaziere noch etwas in der Gegend umher, bevor ich mir ein schönes Abendessen zubereite und langsam müde werde.
(c) Klaus Dieter Schley - 1999 - 2010
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7. Juni 98 - Der Denali Highway Typisch Sonntag könnte man sagen, auch in Alaska, denn es regnet. Es ist halb acht, ich habe wegen dem Regen eine Stunde länger gedöst und bin nun gut ausgeschlafen. Eigentlich hatte ich mir für diesen Tag eine kleine Wanderung, etwa 3 Meilen vorgenommen. Bei den anderen Campern ist noch alles ganz ruhig. Es sind auch keine Rentner, sondern Familien und jüngere Paare die offensichtlich einen Wochenendausflug in die Natur unternommen haben. Was sollen Alaskaner auch an ihren freien Tagen anderes unternehmen als in die Natur zu ziehen? Aus meiner Wanderung wurde nichts. Gut eingepackt habe ich mich aufgemacht den "Glacier-Trail" zu laufen, doch nach einer halben Meile war endgültig Schluß. Vorher war der Weg schon äußerst schwer: tiefe Schlammlöcher machten es notwendig, mehr oder weniger weitläufig im Gelände neben dem eigentlichen Weg herumzutapsen. Dann tauchte ein Schmelzwasserfluß auf und schnitt sich tief in das Gelände. Knietief würde mich nicht geschreckt haben, aber Brusttief, reißend und eisig kalt? Mir wurde klar, daß es für Wanderungen in der Region die falsche Jahreszeit war: überall schmolzen die Eis- und Schneefelder und die entsprechenden Bäche und Flüsse waren mehr als "randvoll". Frustriert kehrte ich um. Jetzt waren die Schlammlöcher keine Herausforderung mehr den "richtigen Weg" zu finden, sondern ein Ärgernis, denn hatte sie doch vor allem ihren Grund in den "ATV's", den "all terrain vehicles". ATV's sind zumeist kleine Dreiradfahrzeuge wie Traktoren in Motorradgröße, mit denen man quer durchs Gelände fahren kann, soviel man mag und vor allem wenn es nicht verboten ist. Der Glacier-Trail war für ATV's freigegeben und so sah er dann auch aus. Statt der Wanderung gab es ein zweites Frühstück mit heißem Kaffee. Während ich in meinem geheizten und trockenen Camper saß und in die regennasse wie noch winterlich braun -graue Landschaft schaute, quälten sich Radfahrer auf dem Highway den Berg hinauf. Sie hatten nicht besonders viel Gepäck mit und ich denke, diese Radfahrer wie auch andere, die ich auf dem Denali Highway beobachtete, waren Alaskaner, die den Highway an einem Wochenende "machten". Pech hatten sie an diesem Sonntag nur mit dem fiesen Regenwetter. Später ließ der Regen zum Glück nach und der Dunst verzog sich. Für die Radfahrer würde es noch einen schönen Nachmittag geben und für mich gab es dann doch noch eine kleine Wanderung in die Tundra hinein auf dem einfachen "Maclaren Summit Trail". Tundra ist der Name für eine "Kälte-Steppe" jenseits der Baumgrenze. Vögel und Erdhörnchen begleiteten meinen Ausflug in eine unendliche Stille hinein mit wunderbarer Aussicht auf den Gebirgszug der Alaska-Range und weiter östlich hinab in das MacLaren-Tal. Um 19.00 erreiche ich nach langsamer Fahrt (teilweise nur 20 bis 30 Meilen die Stunde) den "Brush Campground". Die Stellplätze befinden sich unter Fichten und die Übernachtung kostet 6$. Der Geruch von Lagerfeuer meiner Nachbarn hängt zwischen den Bäumen. Ich spaziere noch etwas in der Gegend umher, bevor ich mir ein schönes Abendessen zubereite und langsam müde werde.
(c) Klaus Dieter Schley - 1999 - 2010