23. November 1991 - Palmeira auf Sal
Den Vormittag verbrachte ich mit "Reisegeschäften". Wer auf eigener Faust und alleine reist muss immer wieder
viel Zeit damit verbringen um rein organisatorische Sachen zu erledigen. Um 10.20 Uhr sollte die erste Maschine
aus Praia kommen und ich war pünktlich da. Ich sah wie die Maschine landete, beobachtete wie die Passagiere
ausstiegen und in einer kleinen Halle auf ihr Gepäck warteten. Ich stellte mich dazu, obgleich ich irgendwie
davon überzeugt war, das mein Rucksack nicht dabei wäre. Das Band lief an,
die ersten Gepäckstücke kamen und schon bald die letzten, denn viele Leute
warteten nicht mehr. Und dann war er doch dabei, mein Rucksack, vollständig,
unangetastet und pünktlich, - ich war happy. Gegenüber dem
Flughafengebäude befand sich ein Büro der portugisischen Fluggesellschaft
TAP. Dort wollte ich meinen Rückflug bestätigen, doch das Büro hatte
geschlossen und von Öffnungszeiten war nirgends etwas zu lesen. Ein
Taxifahrer, der in der Nähe stand, sagte mir dann, dass die am frühem
Nachmittag aufmachten. Also latschte ich gegen zwei nochmals zum
Flughafen, erledigte auch dieses Geschäft und nun hatte ich endlich Zeit für
"touristisches". Ich wollte mir in den verbleibenden Tagen die kleine Steinwüste
im Atlantik anschauen.
Vom Flughafen lief ich hinunter zum Hafenort Palmeira. Der Ort machte einen
unwirtlichen Eindruck auf mich. In der Bucht ankerte eine deutsche Segeljacht.
Eine junge Frau lief am Strand immer auf und ab während zwei Jungs in der
Nähe saßen, auf die junge Frau aufpassten und zugleich der in der Nähe
fußballspielenden Dorfjugend zuschauten. Als die junge Frau ihren Sport
beendet hatte, schwamm sie zurück und auch ihre Bewacher schwammen bald
danach zum Boot. Ich lief zurück nach Espargos, und auf der Suche nach einer
Bar im Ort schnappte mir ein recht aggressiver Hund in den Hintern. Zum
Glück war das nur ein kleiner Zwicker und nicht ein ernsthafter Biss. Zumindest
vertrieb er mir jede Lust auf weitere Unternehmungen an diesem Tag. Ich zog
mich auf mein Zimmer zurück und verbrachte den Abend mit lesen.
(c) Klaus Dieter Schley 2005 - 2010