Die Reisevorbereitung
Mehr als fünf Touristen an einem Ort war für mich Massentourismus. Diese Definition ist natürlich überzogen,
dennoch ist es möglich, sie bei der Auswahl eines Reiseziels zu einem Entscheidungskriterium zu machen. Auf
den Azoren war ich gewesen, die Kanarischen Inseln kamen aus besagtem Grund nicht in Frage und die
nächste, südlich von den Kanaren gelegene Inselgruppe, die Kapverdischen Inseln, waren mir als ein
touristisches Ziel bislang nicht aufgefallen.
Im Frühjahr 1991 entschied ich mich also für eine Reise auf die Kapverden. In einer Buchhandlung - mit einer
gut ausgestatteten Reisebuchecke - entdeckte ich sogar einen Reiseführer für mein Ziel. Wie in dem Reiseführer
empfohlen nahm ich schriftlich Kontakt mit der "Deutsch-Kapverdischen Freundschaftsgesellschaft" auf um
weitere und vor allem aktuelle Informationen zu bekommen.
Der Staat Capo Verde gehört(e) zu den zwanzig ärmsten Ländern der Welt. Die Haupteinnahmequelle seien
internationale Hilfsleistungen, konnte ich lesen. Eine touristische Infrastruktur war dagegen kaum vorhanden. Auf
Sal und auf der Hauptinsel Santiago soll es aber Hotels für Pauschalreisende geben. Soweit die ersten
Informationen. Die praktische Vorbereitung bestand nun darin, bei einem Honorarkonsul in Hamburg ein Visum
zu beantragen und wenigstens ein paar hundert portugisische Vokabeln zu lernen wie auch praktisch
brauchbare Redewendungen. Portugisisch ist die Amtssprache, die Umgangssprache ist ein auf dem
portugisischen beruhendes Kreole. Englisch würde nur von sehr wenigen Leuten gesprochen, Deutsch sei
dagegen so gut wie unbekannt. Der portugiesische Grundwortschatz war dann auf meiner Reise auch
tatsächlich behilflich. Der übliche Impfschutz wurde überprüft und um eine Impfung gegen Gelbfieber ergänzt.
Mehr wurde nicht empfohlen. Mit Air Portugal würde ich von Franfkurt über Lissabon nach Sal fliegen - und
wieder zurück. Dieser Flug war das Einzigste was ich gebucht hatte. Alles andere würde sich vor Ort ergeben -
wie auf meinen Reisen üblich - so hoffte ich auch dieses mal, dass das funktionieren würde.
(c) Klaus Dieter Schley 2005 - 2010